Grifftabellen

Ein Fußstück einer Blockflöte in barocker Griffweise? Auf den ersten Blick könnte man davon ausgehen, denn Doppellöcher machen in der Tat ausschließlich bei Instrumenten in barocker Griffweise Sinn.

Vermutlich tüfteln weltweit noch immer zahlreiche Instrumentenbauer an der Optimierung der deutschen Griffweise, um sie salonfähig zu machen. Vielleicht gelingt das eines Tages auch! Bis dahin aber gilt, dass die deutsche Griffweise für den elementaren Einsatz prädestiniert und jede Tendenz zur Chromatik damit ausgeschlossen ist. Punkt.

Und das Doppelloch? In der Tat findet man Fußstücke dieser Art bei Instrumenten in beiden Griffweisen. Das vereinfacht zumindest die Produktion! Fuß- und Kopfstücke sind gleich, den Unterschied macht das Mittelteil. Und so ist die Ausstattung mit Doppellöchern keinesfalls ein Kennzeichen für die barocke Griffweise! Nach wie vor sind an dieser Stelle Missverständnisse weit verbreitet!

Grifftabellen gaukeln dem Nutzer üblicherweise vor, dass es zwischen deutscher und barocker Griffweise nur kleine Unterschiede gibt. Die Anleitungen für beide Griffweisen sind üblicherweise chromatisch angelegt, was freilich mehr als fraglich ist!

Für den Einsatz des Instruments im Rahmen des Musikunterrichts an allgemein bildenden Schulen jedenfalls reicht in der Regel eine überschaubare Anzahl von Griffen, unabhängig davon, ob deutsch oder barock gegriffen wird. Eine Übersicht über die wichtisten Blockflötengriffe für Sopran- und Altflöte und eine leere Grifftabelle mit Abbildungen zur Vervollständigung können die Arbeit im Musikunterricht hier und da sicher erleichtern.